Sonntag, 28. Januar 2018

Regen

Regen oh Regen - Wassertropfen vom Himmel.
Unzählige Tropfen fallen auf die Erde und tränken sie,
löschen den Durst der Wurzeln und füllen die Quellen.

Regen oh Regen - reinigst die Luft, die Blätter und alles
was dir auf deinem Weg begegnet, sanft mit weichem Wasser.
Du wäscht den Staub vom Gesicht und erfrischst.
- spülst den Dreck von den Dächern und Strassen - du rinnst durch kleine Spalten
und gorsse Löcher, stetig und unaufhaltsam.

Regen oh Regen - was gibt es Schöneres, nach einem heissen Tag?
Den Körper spüren, tanzen mit Wassertropfen, wild und frei.

Regen oh Regen - tausende Tropfen verbinden sich zu kleinen Bächen,
über Flüsse, Seen bis zum Meer, du bist wandelbar von sanft bis wild
und heftig, von Schnee, Hagel bis zu schäumenden Wellen.

Du verbindest dich nicht nur mit Deinesgleichen, sondern auch mit Wind,
Erde, Pflanzen, Mensch und Tier. Du tränkst, nährst und reinigst, bringt alles zum fliessen.

Du bewegst die Gemüter in alle Richtungen - auch meine Emotionen sind zwiespältig,
wenn ich vom warmen Bett raus schaue und dich vor dem Fenster prasseln höre....

"oh nein, was für ein Sch...wetter und ich muss mit dem Hund raus" -
den normalen Hunden ist es egal, die passen sich den Gegebenheiten oder
dem Menschen an, freut sich der Mensch macht das auch dem Hund Spass....

Einmal in passender Kleidung draussen unterwegs,
entpuppt sich der Spaziergang im Regen schnell als meditativ -
das regelmässige Plopp auf der Kapuze, die Stille beim achtsamen spazieren,
die Farben leuchten satt und die vielen Pfützen und kleinen Bäche
bieten sich zum spielen an.... - wecken das Kind in mir...

Jaaa! Gummistiefel Wetter - innen trocken, aussen nass

Oh wie vergesse ich die Zeit beim laufen und Hüpfen im Wasser und Matsch.
Ich experimentiere mit Spritzmuster und Tropfen fangen... vergessen sind
die drückenden Gedanken an das "grusige" Wetter im Bett.

Freude herrscht im Spiel mit Wasser, Faszination an der veränderten Natur und der
frischen Luft, die mich durchflutet.

Regen oh Regen ich liebe dich - du schenkst mir Freude, bewegst mich
aus Gewohnheiten und inspirierst die Kreativität.
Gleichzeitig trainierst du meine Achtsamkeit beim laufen und fahren,
denn du veränderst den Boden, den Untergrund auf dem
ich stehe, gehe und gerade bin.

Du kannst Strassen in glatte Spiegel verwandeln und mich durch aquaplaning zum Schleudern bringen. Du kannst mir die Sicht rauben und mich zum Innehalten zwingen.
Du kannst mich unter Lawinen, Schlammmassen oder Wellen begragen
und doch liebe ich dich, denn ohne dich gäbe es kein Leben auf Erden und
ohne Dich wäre mein Körper nur 20% Trockenmasse, ein toter Klumpen.

Es sind zivilisierte Menschen, die über den Regen jammern,
die, wenn sie noch nass würden, anschliessend wieder im trockenen sitzen -
die nassen Kleider wechseln oder sogar ein warmes Bad nehmen können -
dann setzen sie sich mit Genuss ins Nass -
oder für den täglichen Hygienewahn, wirst du lieber Regen auch verschwendet,
ungeachtet einfach ausgenutzt.

Im Badezimmer wirst du sogar kopiert und als Regendusche eingebaut....
aber mit Hahnen, damit die Menschen dich nur an- und abschalten können.

Wahrscheinlich liegt da der Haken, du bist nicht kontrollierbar....
Du passt dich nicht an, sondern die Natur, Pflanzen, Tiere leben nach und mit dir.

Nur der Mensch hat das Gefühl, er müsse dich bezwingen, beherrschen, einpacken und verkaufen - anstatt zu wertschätzen, was für ein wundervolles Geschenk du doch bist.

Regen oh Regen, ich liebe dich, ich achte dich, du fliesst durch meinen Körper
und schenkst mir Leben, hier auf Erden. Du lässt es erblühen - Schön dass es dich gibt!

Montag, 8. Januar 2018

Impulse

Kennst Du das?? Da kommt ein Impuls: Tu das...!
Aber der Verstand oder Dein Denken sagt: Ach nein....
Du vergisst es wieder, Zeit vergeht, da ploppt der Impuls wieder hoch: Tu das....jetzt! Und der Kopf sagt wieder nein, ich mag nicht, etc. - Du schiebst es wieder weg - der Impuls verschwindet und unerwartet steht er wieder da: TU ES!!!

Hmm ich hatte so einen Impuls zum Jahreswechsel: Schere dir die Haare ab!
Ja der Impuls hatte seinen Reitz, aber viele Gedanken sprachen dagegen... und ich vergass es wieder. Und PLOPP stand er wieder da: Tu es jetzt, probier die Schermaschine aus..!

So ging das, seit einer Woche und heute wollte ich mich nochmals meiner 2018 Vision widmen, aber es flowte überhaupt nicht und kaum als ich beim Meditieren sass, klingelte es an der Tür...., dann musste der Hund raus, die Katze wollte "geschösselt" werden... und PLOPP war auch der Impuls wieder da:

Scher Dir jetzt den Kopf - schneide die alten Zöpfe ab und lass alles Alte los.

Jetzt holte ich die Schermaschine, schaute über dem Ohr, ob sie auch funktioniert und einmal angefangen, gab es kein zurück... zuerst etwas zaghaft, dann aber grosszügig, alle Haare auf meinem Kopf weg.

Dabei schnitt ich mir ins Ohr und das Blut floss mir den Hals entlang... Van Gogh kam mir in den Sinn... der schnitt sich in seiner Kunst ein Ohr ab - verrückt, aber wahrscheinlich nicht Sinn-los.

Als ich fertig bin, bleibt ein kleiner Ballen Haare - alte Haare, alte Erinnerungen die gehen dürfen - ich werfe sie bewusst ins Feuer zur Transformation.

Seife mir die Kopfhaut ein und wasche die Haarstoppeln gründlich durch -
es fühlt sich gut an - befreit. Ein neues Lebensgefühl - jetzt kann Neues wachsen!

Ich halte Nichts mehr krankhaft fest -
ich lasse Alles bewusst los.

Ob Fadenhexe, Kahlkopf oder wallendes volles Haar, ich bin ich und ich liebe mich so wie ich bin, hier und jetzt!

Donnerstag, 4. Januar 2018

Wind - Du himmlisches Kind

Wind oh Wind Du himmlisches Kind
kräuselst das Wasser zu kleinen und grossen Wellen
wirbelst die nassen Blätter hoch durch die Luft
und treibst die Wolken vor Dir her, über Berg und Land.

Lernst Vögel das Fliegen und trägst sie hoch zum Himmel
und verteilst Samen grenzenlos von Hügel zu Hügel.

Du lässt mir die Haare aufrecht stehen und lüftest meinen Kopf
- schärfst meine Sinne für Achtsamkeit.

Ich lausche Deiner Stimme, Du sprichst durch ächzende Bäume,
wiegende Baumwipfel und das Klappern von losen Dingen.

Du wehst von verschiedenen Richtungen und manchmal alles durcheinander.
Du veranstaltest Chaos, damit neue Ordnung entstehen kann.

Du streichelst sanft meine Haut, kühlst sie angenehm bei Sonnenschein
und peitscht mir das Schneepeeling ins Gesicht.

Du bringst Veränderung - Schnee, Regen, Sonnenschein -
Du bist ein wahrer Verwandlungskünstler.
Du trägst Sandkörner und Wassertropfen rund um die Welt.

Du testest, was wackelt und was verwurzelt mit der Erde ist.

Oh Wind Du himmlisches Kind, spielst mit allem, was Dir begegnet,
arbeitest im vorbei gehen und zeigst alle Deine Seiten.
Gesichter - mal sanft, mal stürmisch, wild und ungestüm und dann nur leise und still.
Die Stimmungen wechseln in jedem Moment und Du beschehrst einmalige Augenblicke im jetzt.

Wind Du himmlische Kind - Du weckst das innere Kind in mir, Du animierst zum staunen
und neu entdecken, lauschen und spielen, einmal wild, einmal still.

Wind ich liebe Dich - manchmal mehr, manchmal weniger
aber Du und ich sind ein Teil dieser Welt -
verbunden im Auge des Hurrikans und im tiefsten Ozean des Herzens.